Endlich wieder abheben
Ja, es stimmt, der GRACO Rundflug ist seit Anfang Februar nicht mehr abgehoben. Warum eigentlich nicht? Lag‘s am Bodenpersonal? Am hohen Passagieraufkommen? An den Kerosinkosten?
Mitnichten. Tatsächlich haben wir in den vergangenen Monaten ziemlich hart gearbeitet. Einige Früchte unserer Mühen können Sie im Folgenden bewundern – nebst etlichen Beiträgen zum 25. Geburtstag von GRACO Berlin.
Diesmal: GRACO Jubiläum, Springer Medizin Verlag, rbb 88.8, UNHCR & GESOBAU
25 Jahre GRACO Berlin
Der Stoff, aus dem Legenden sind
Tja, wie war das damals, anno 1997, als GRACO Berlin gegründet wurde? Wenn man die drei Gründer Erik Mahnkopf, Malte Nickau und Christian Dabbert fragt, hört man drei unterschiedliche Geschichten.
Ein bisschen wie mit den Märchen, bevor sie von Grimm & Co. aufgeschrieben wurden: lebendige und sich immer wieder neu erfindende Gebilde voller Phantasie, Möglichkeiten und überraschender Wendungen. So möchten wir uns eigentlich auch gern sehen.
Also versuchen wir uns gar nicht erst an einer „Authorized Version“ der Vergangenheit. Wir lassen gestern gestern sein und blicken voller Zuversicht nach vorn – so wie es GRACO Berlin immer getan hat.
Deshalb gibt’s hier auch keine neunzigernostalgischen Fotos der Gründer, sondern ein paar Schnappschüsse vom großen Sommer-Sonne-Strandfest, mit dem Pinguin Druck und GRACO Berlin in der Marienburg das gemeinsame Jubiläum festlich begingen.
Wir sagen danke
Eines wollen wir zum Jubiläum keinesfalls versäumen: allen Kunden, Partnern, Freunden und Wegbegleitern des letzten Vierteljahrhunderts ganz herzlich für ihre Treue, ihr Vertrauen und ihre Unterstützung zu danken! Ohne Sie/Euch wären wir mit Sicherheit nicht dort, wo wir heute stehen.
25 Jahre GRACO Berlin
(Ex-)Praktis über GRACO: Vio
Natürlich kann man sich zum Jubiläum selbst beweihräuchern. Muss man aber nicht. Stattdessen hat uns interessiert, wie wir eigentlich von denen gesehen werden, die sonst eher selten zu Wort kommen: unseren Praktikantinnen und Praktikanten. Deshalb haben wir aktuelle und verflossene Nachwuchskräfte gebeten, sich mal zu ihrer Zeit bei GRACO Berlin zu äußern.
Den Anfang macht Vio, die wir während ihres sechsmonatigen Studienpraktikums interviewt haben.
Vio, erzähl doch mal was über dich. Wer bist du, woher kommst du, wie alt bist du?
Ich bin die Vio, gebürtige Wienerin und 22 Jahre alt.
Du meinst jung.
(Lacht) Na ja, schon irgendwie.
Was ist dein Background?
Ich habe zunächst an der Höheren Lehranstalt für Mode und Wirtschaft in Wien eine 5-jährige Ausbildung im Bereich Mode gemacht.
Hast du da auch Nähen gelernt?
Natürlich!
(Neid) … Und was kam nach deiner Ausbildung an der „Höheren Lehranstalt etc.“ (wunderbarer Name)?
Ich habe überlegt, wie geht’s denn jetzt weiter mit mir – und bin ins Grübeln gekommen: Will ich wirklich in die Modebranche? Ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen, aber so richtig wohl habe ich mich in der Welt nicht gefühlt.
Also hast du dich umorientiert?
Ich habe immer gern gezeichnet, mich für Comics und Graphic Novels begeistert, wollte eigene Geschichten erfinden und erzählen. Deshalb bin ich dann ganz kurzentschlossen nach Berlin gezogen und habe hier ein Studium der Illustration an der University of Europe for Applied Sciences (UE) begonnen. Damit bin ich (hoffentlich) Anfang nächsten Jahres fertig.
Und wie bist du bei GRACO Berlin gelandet?
Ich habe viel recherchiert, auch jede Menge Bewerbungen geschrieben, aber nicht zuletzt wegen Corona war es sehr schwer, etwas zu finden. Hinzu kommt, dass die für Illustratorinnen wie mich interessanten Verlage selten überhaupt Praktikantinnen nehmen. Das sind oft sehr kleine Firmen. Dann habe ich über einen meiner Dozenten von GRACO gehört und dass hier der Bereich Illustration stark vertreten ist. Also habe ich mich beworben und bin auch schnell genommen worden.
Und, welchen Eindruck hattest du am Anfang?
Was super war: Ich wurde von allen sehr freundlich, fast herzlich willkommen geheißen. Sonst war es, ehrlich gesagt, am Anfang ein bisschen chaotisch, weil gerade sehr viel zu tun war, und ich keine richtigen Anweisungen bekommen hatte. Aber dann bin ich einfach überall vorbeigegangen, habe proaktiv gefragt, ob ich helfen kann, und dann kamen auch die Aufgaben – fast mehr als mir lieb gewesen wäre. Als Praktikantin wurde ich in viele Projekte einbezogen und habe viel Verantwortung übernehmen dürfen, was mir sehr viel bedeutet!
Hast du bei GRACO etwas gelernt?
Ja, auf jeden Fall. Zum Beispiel Berlinern (lacht). Zumindest ein wenig. Es gibt hier schon ziemlich viele „richtige“ Berliner*innen. Dadurch habe ich auch die Stadt mit anderen Augen gesehen und nochmal ganz neu kennengelernt.
Aber davon abgesehen, habe ich wirklich viel dazugelernt. Wie gestalte ich flächig oder eher reduziert, nicht so im Detail, das waren Fragen, mit denen ich mich vorher eher weniger auseinandergesetzt habe. Oder wie mache ich eine Vektorgrafik? Oder eine Frame-by-Frame Animation. Also, ja, ich habe hier echt viel gelernt.
Wirst du das Gelernte auch später verwenden können?
Ja, auf jeden Fall. Auch wenn es unmittelbar erstmal nicht so viel mit dem zu tun hat, was ich machen will. Die Arbeit in einer Kommunikationsagentur ist eben doch ganz anders als die Arbeit an z.B. einem eigenen Buchprojekt. Kommerzieller und mit relativ klaren Vorgaben. Kreativ auch, aber eben anders. Aber neben dem Umgang mit für mich neuen Tools habe ich auch nochmal einen anderen Blick auf das Illustrieren an sich bekommen, wie man mehr mit weniger ausdrücken kann, wie man mehr Klarheit und bessere Überschaubarkeit hineinbringt, so was halt. Es gibt hier so gute Illustratoren und Grafiker*innen, da lernt man automatisch viel.
Hat GRACO auch etwas von dir gelernt?
Ich hoffe! (Lacht) Vielleicht, ein bisschen. Es gab schon immer einen Austausch, über bestimmte Themen, wie Anatomie im Zeichnen, Typografie, Videoschnitt usw. Da lernt man dann wechselseitig voneinander. Und hin und wieder habe ich auch schon mal Kolleg*innen etwas zeigen können, das sie noch nicht wussten oder konnten.
Was findest du besonders gut bei GRACO?
Das schöne Büro, mit den tollen Bildern, der Offenheit. Man kommt gern hierher. Dann natürlich die Atmosphäre. Sehr freundlich, offen, fast familiär. Man fühlt sich nie wie die kleine Praktikantin, sondern immer als gleichberechtigter Bestandteil eines engen Teams.
Was findest du eher nicht so gut?
Hauptsächlich die Feedback-Kultur. Es war schwierig, für meine Arbeiten eine Rückmeldung zu bekommen. Das liegt auch daran, dass oft einfach sehr viel zu tun ist. Da bleibt dann wenig Zeit dafür, aber gerade für Praktikanten ist das sehr wichtig.
Würdest du anderen ein Praktikum bei GRACO empfehlen?
Auf jeden Fall! Nicht nur, weil es hier nicht nur freundlich und familiär, sondern sehr professionell zugeht, und man gerade als Illustratorin eine ganz andere, wichtige Perspektive bekommt, nämlich die – im positiven Sinne – kommerzielle Seite der Kreativität kennenlernt. Und man sammelt neben handwerklichen Dingen auch Erfahrung mit verschiedensten Kund*innen und Branchen.
Ihr habt wirklich meinen Horizont erweitern können und dafür werde ich euch für immer dankbar sein!
Danke Vio und alles Gute für dich!
Springer Medizin
Und wenn der Facharzt eine Frau ist?
Natürlich haben wir vor lauter Jubi-Jubel das Arbeiten nicht vergessen. Für den Springer Medizin Verlag haben wir uns dabei eines Themas angenommen, das nicht nur dem Verlag, sondern auch uns besonders am Herzen liegt: Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit.
Die Sachlage: Die Titel einer Reihe von medizinischen Fachzeitschriften mit zum Teil sehr langer Tradition mussten geändert werden. Warum? Weil die alten Titel auf männlichen Berufsbezeichnungen beruhten. Seinerzeit durchaus verständlich, heute natürlich ein absolutes No Go. Eine frühere Umbenennung erwies sich jedoch als schwierig, weil sie die Sichtbarkeit der Titel in den medizinischen Datenbanken gefährdet hätte. Das Springer Medizin Team schaffte es jedoch in unermüdlicher Verhandlungsarbeit mit den Datenbanken, diese Hürden zu nehmen. Der Weg zur Umbenennung war frei.
Unsere Aufgabe: diesen Schritt in einer Informationskampagne für ein anspruchsvolles Publikum (Mediziner*innen) zu kommunizieren. Genau das taten wir: mit der Entwicklung einer informativen und ansprechenden Kampagnenseite, der grafischen Aufbereitung, der Konzeption und Produktion von Kampagnenvideos und der Social Media-Betreuung im Rahmen der Kampagne.
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25 Jahre GRACO Berlin
(Ex-)Praktis über GRACO: Lasse
Während meines Praktikums bei GRACO Berlin habe ich, glaube ich, kein einziges Mal Kaffee gekocht. Von Anfang an wurde mir viel zugetraut, und ich durfte viel Verantwortung übernehmen. Von allen Kolleg*innen bis zum Chef wurde ich freundlich, ehrlich und vor allem auf Augenhöhe begrüßt und auch so behandelt. Ich habe mich nie wie „der Neue ohne Plan“ gefühlt, sondern wie ein schon lange dazugehöriger Bestandteil eines tollen, familiären Teams. Das rechne ich dem GRACO Kollektiv nach wie vor hoch an.
GRACO heißt nicht nur Verantwortung, sondern auch Vielseitigkeit – sowohl was das Team betrifft, als auch im Hinblick auf die Herausforderungen, vor die ich gestellt wurde. Ich durfte überall reinschnuppern, mit vielen unterschiedlichen Kund*innen arbeiten, mich und meine Ideen bei kleinen bis großen Projekten einbringen und die facettenreiche Arbeit einer Kommunikationsagentur von allen Seiten kennen und schätzen lernen.
In meiner 19-wöchigen Zeit als Praktikant im GRACO Team habe ich unter Steffis Anleitung erste Schritte in die Richtung eines Projektleiters gemacht, war mit den Urbanen im Außeneinsatz, habe mit Jonas und Natalie die Social Media Welt unsicher gemacht und dabei unglaublich viel für meine berufliche Zukunft dazugelernt. Ich habe die Zeit und die abwechslungsreiche Arbeit im Team wirklich genossen – so sehr, dass ich auch über 2 Jahre nach meinem Praktikum noch immer ein Teil der GRACO-Familie bin, und diese Entscheidung nie bereut habe.
rbb 88.8
Auf du und du mit den Stars der 80er und 90er
Zeitzeugen sind erschüttert: Nach dem Eighties Revival sind jetzt die Neunziger dran. Da fragen sich einige bestürzt: „Sind wir denn wirklich schon so alt?“ Antwort: Vollkommen egal. Fakt ist und bleibt: Es handelte sich seinerzeit einfach um richtig gute Musik.
Die Hörer*innen des auf eben jene Dauerbrenner spezialisierten Berliner und Brandenburger Hitsenders rbb 88.8 wissen das. Und das sind nicht gerade wenige, denn laut der Media-Analyse ma 2021 Audio hat rbb 88.8 im Einzugsgebiet die Marktführerschaft inne.
Insofern war der Slogan „Everybody hörts“ des Senders tatsächlich gut gewählt und erfreute sich nicht umsonst großer Beliebtheit.
Nur: Was kommt danach? Das fragte sich der Sender und – nach Gewinn eines entsprechenden Pitches – auch das Team von GRACO Berlin.
Die Antwort hing bald schon in der ganzen Hauptstadt: Eine Kampagne für echte Fans, die nicht nur die Nach- und Bandnamen ihrer Music Heroes kennen, sondern mit ihnen auf du und du sind. Eine Kampagne, die eine Erfolgsgeschichte kongenial weiterführt und eine neue Dimension eröffnet, indem sie von Songtiteln zu den Namen beliebter Musiker*innen übergeht. Eine Kampagne, die auch Berliner*innen, die noch keine Fans sind, im besten Sinne plakativ auf rbb 88.8 aufmerksam macht.
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25 Jahre GRACO Berlin
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(Ex-)Praktis über GRACO: Philipp
Philipp war von März bis August 2018 bei uns. Heute arbeitet er bei einer großen Agentur, deren Namen wir aus wettbewerbstechnischen Gründen hier nicht nennen möchten.
Philipp hat uns zum Jubiläum eine kleine Fotosammlung aus seiner Zeit bei uns sowie einen Video-Gruß geschickt.
Finden wir richtig nett. Danke Philipp!
UNHCR
Brücken bauen – oder malen
Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni enthüllten die UNHCR und die GESOBAU das zweitgrößte Mural Berlins. Wer‘s gemalt hat? Richtig: wir.
Unter dem Motto „Build bridges, not walls“ soll das Bild daran erinnern, dass derzeit weltweit über 100 Millionen Menschen auf der Flucht sind.
Ein Missstand, den man gar nicht groß genug anprangern kann.
Hier das offizielle Video des UNHCR sowie das GRACO Making-of-Video zur Aktion.Um dieses Video schauen zu können, benötigen wir Ihre Zustimmung für Marketing Cookies.
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Wir hoffen, Sie haben Ihren GRACO Rundflug genossen, und würden uns freuen, Sie bald wieder einmal an Bord begrüßen zu dürfen. Bis dahin bleiben Sie gesund und munter.
Ihre GRACO
Rundflug fast zu Ende
Fundstück im Büro
„Was’n das für’n komischer Vogel?“ fragte neulich eine unserer Kundinnen.
„Das frage ich mich auch manchmal“, antwortete ich.
Sie schaute mich verständnislos an.
Da wurde mir klar: Sie meinte nicht meinen Kollegen M. Sondern das kleine Gemälde an seinem Schreibtisch. Es zeigt einen schwarzen Vogel auf goldenem Grund.
Was das ist? Ein Artefakt aus der bewegten Unternehmensgeschichte von GRACO Berlin.
Denn was die wenigsten wissen: GRACO betrieb vor vielen vielen Jahren, sprich, in den wilden Spätneunzigern und frühen Zweitausendern eine eigenes Bekleidungs-Label.
Das Label erfreute sich bei Hip-Hopper*innen, Skater*innen, Clubber*innen, Slacker*innen, Sprayer*innen und weiteren Vertreter*innen der damaligen (und heutigen) Jugendkultur großer Beliebtheit.
Bis es einer Umstrukturierung des Unternehmens zum Opfer fiel.
Was das alles mit dem komischen Vogel zu tun hat?
Ganz einfach: Der Vogel war das Logo besagten Labels. Wie man auf so ein schräges Logo kommt? Das fragen wir am besten unseren Creative Director Oliver Schnell, der es seinerzeit, vor über 20 Jahren, entworfen hat.
„Da spielte, wie so oft, König Zufall mit. Ich blätterte in dem 1880 erschienenen Buch „Schriftzeichen und Alphabete aller Zeiten und Völker“ von Carl Faulmann. Eine echte Fundgrube für Typographen und andere Schriftbegeisterte. Darin fand ich eine altägyptische Hieroglyphe, die einen Geier darstellte. Die erste Bedeutung, „Geier“, ist einleuchtend, die weiteren weniger. Das Symbol kann nämlich auch für „Mutter“ und „Mensch“ stehen.
Jedenfalls stach diese Hieroglyphe aus den anderen heraus. Sie war, na ja, irgendwie lustiger und schräger. Deshalb wurde daraus dann in etwas abgewandelter Form – ich habe dem Geier aus ästhetischen Gründen ein Bein geklaut – das Logo unseres Bekleidungs-Labels. Das Label ist mittlerweile Geschichte, aber der Vogel schwirrt noch heute im Büro herum und taucht manchmal an den merkwürdigsten Orten und in vielerlei Form auf. Einige nennen ihn etwas böse den „Pleitegeier“, aber ich glaube fest daran, dass er ein Glücksbringer ist.“
Das Logo des GRACO-eigenen Bekleidungslabels
Finde den Geier: Besagte Seite aus Carl Faulmanns „Schriftzeichen und Alphabete aller Zeiten und Völker“ (1880)
PS: Fun Fact